Gewinnung
Das Pigment wird aus dem Milchsaft der in Kambodscha und Mysore sowie auf Ceylon und Borneo heimischen Baumarten der Gattung Garcinia (Garcinia hanburyi, Garcinia morella) gewonnen.
Die in Europa gehandelte Ware kam historisch aus Siam, von es über Singapur oder Kanton in China nach Europa verschifft wurde.
Dazu werden in der Rinde mindestens 10 Jahre alter Bäume spiralförmige Einschnitte vorgenommen, oder es werden Blätter und Schösslinge abgebrochen. Der austretende gelbe Michsaft wird in Bambusrohren aufgefangen. Nach Zerbrechen der Rohre erhält man den erstarrten Saft in Form brauner Stangen ("Stangengutta"), dunklere, weniger wertvolle Ware kam in Form von Klumpen auf den Markt (2Kuchengutta").
Eigenschaften
Das Rohharz besteht aus ca. 70-80% Farbstoff und 20-30% Gummi.
Gamboge ist in Alkohol, Öl und Wasser teilweise löslich, wobei sich jeweils nur der Gummianteil oder nur der Farbstoff Anteil löst. Der reine Farbstoff kann durch Lösen des Harzes in viel Wasser und anschließendes Trocknen gewonnen werden.
Es hat eine dunkel senfgelbe, transparente Farbe.
Verwendung
Im Mittelalter wurde es in der Buchmalerei, als Anlegemittel beim Vergolden und als Farbpigment zum Goldersatz (Goldfirnis) eingesetzt. Heute wird es selten verwendet.
In geringerem Umfang kam Gamboge auch als starkes Abführmittel zum Einsatz. Bei Überdosierung ist es jedoch giftig, daher kommt es nur noch in der Tiermedizin zum Einsatz.